Die Fender Telecaster war schon eine ganze Zeit erfolgreich und sie war die erste E-Gitarre mit dem Precision Bass. Leo Fender begann in Folge 1952, mit der Entwicklung einer neuen elektrischen Gitarre.

Stark inspiriert, von der US-amerikanischen Automobilindustrie, ging er an die Sache heran. Leo Fender war stets bedacht, den Fortschritt in der Technik und Entwicklung voran zu treiben. So wurde das Nachfolgemodell entwickelt. Es lag auf der Hand, dass alle Erfahrungen der Telecaster einfliessen mussten.

Die Musikhändler verlangten ein besseres Instrument, dass mit den von Gibson hergestellten zu vergleichen war. Die damaligen Musiker, forderten mehr Klangmöglichkeiten und zusätzlich noch sowas wie ein Vibrato. Auch wollte man, dass das Instrument bequemer zu bespielen wurde und vom "Brett - Design" der Telecaster abkam.

Freddie Tavares war damals Produktionsleiter bei Fender. George Fullerton, der Fender mitgründete, dann der Gitarrist Bill Carson und Rex Gallion wurden beauftragt, die Eigenschaften der neuen Gitarre festzulegen. Man wollte, wie es beim Precision Bass bereits schon gegeben ist, den asymmetrischen Korpus, bei dem das obere „Horn“ des Cutaways verlängert wurde, einfliesen lassen. Der grosse und schwere Bass, bekam dadurch eine Balance und wurde angenehmer im Bespielen. Hinzu kam, dass das Design der Zeit entsprach. Der Gitarrist Rex Gallion machte den Vorschlag, dass der Korpus Aussparungen bekommen sollte, für die tiefere Spielhaltung und so wurde diese Aussparung "Bierbauchfräsung" genannt. Um den rechten Unterarm bequem über das Instrument legen zu können, wurde auch an dieser Stelle die Kante stark gebrochen. Die Kopfplatte wurde von Leo Fender mit einem neuen Design versehen.

Der Sound der Gitarre wurde mit dem Einbau eines Vibratos und dem Hinzufügen eines zusätzlichen Tonabnehmers in der Mitte der zwei bestehenden PU (Telecaster) ausgebaut und erweitert. Die geplante Brückenkonstruktion war ein gebogenes Blech, bei dem die Saiten zur Reduzierung der Reibung über kleine Rollen gleiten sollten.

Die ersten Prototypen waren im Jahre 1953 fertiggestellt. Diese wurden an verschiedene Musiker zu Testzwecken weitergegeben. Es konnte sich jedoch niemand von diesem "neuen" Instrument überzeugen. Die Blechkonstruktion des Vibratos machte den Sound zu nichte und wegen diesem Metal, wurden die Prototypen schrill und metallisch im Ton. Der Gitarrist Carson bezeichnete den Klang als billig, wie der eines billigen Banjos klingend, dass in einer Blechtonne gespielt wird. Leo Fender war jedoch so überzeugt von seiner neuen Konstruktion und ging in die Produktion mit diesen "Vibrato-Systemen". Fabrikarbeiter berichteten, dass die bestellten Vibratos noch jahrelang im Lager der Firma herumgelegen haben und nie verwendet wurden. Erst nach langer Überzeugungsarbeit von Gitarristen und Mitarbeitern, begann Leo Fender für die Stratocaster wiederwillig ein neues Vibrato zu designen. Es wurde das neue Prinzip, des Fender-Stratocaster-Tremolo-Systems.

Diese Gegebenheiten führten dazu, dass die neue Stratocaster ein Jahr später auf den Markt kam. Mit der Konstruktion einer kombinierten Saitenhalter-Brücke, die durch einen Hebel beweglich gemacht wurde, entstand ein brauchbares Tremolo. Bei dem optisch unauffälligen System, konnte man durch das Herunterdrücken des Hebels die Saiten herunterstimmen. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, meldete Fender das System nicht unter dem korrekten Namen Vibrato an, sondern mit dem Namen Tremolo dem Patentamt. Eigentlich eine Verwechslung, die nie korrigiert wurde und die sich bis heute durchgezogen hat.

Die letzte Verbesserung an der berühmt werdenden Gitarre, war die Eingangsbuchse. Diese wurde von der Korpuszarge in ein ovales Blech auf der Gitarrendecke eingelassen. Es kam zu dieser Änderung, weil Leo Fender viele Telecaster zu Gesicht bekam, mit ausgerissener Klinken Buchse.

Leo Fender beauftragte seine Rechtsanwälte mit der Namensfindung. Wahrscheinlich weil er zuvor mit dem Namen "Broadcaster" ein Verfahren am Hals hatte oder ihm zumindest von Gretsch gedroht wurde. Diese hatte nämlich den Namen bereits schon für ein Schlagzeug, welches von Gretsch produziert worden war, im Einssatz. Der futuristisch klingende Namen „Stratocaster“ wurde dann als folge von vielen Vorschlägen letztendlich eingesetzt. Dieses Wort wurde aus den Worten Stratosphäre und Telecaster zusammen entworfen. Die Rechtsanwälte gaben die Zustimmung und merkten dabei nicht, dass der Hersteller Harmony die E-Gitarre „Stratotone“ auf dem Markt hatte. Harmony wehrte sich jedoch nicht dagegen und so wurde die Stratocaster, wie geplant, auf den Markt gebracht.

1954 wurden die ersten Stratocasters ausgeliefert. Die Erste hatte einen Preis von 249.00 Dollar und 39.00 Dollar für den Koffer. Die Telecaster war billiger und kostete damals 189.00 Dollar. Die Stratocaster jedoch konnte die Telecaster nicht verdrängen, obwohl man davon ausging und sehr damit rechnete. So überstiegen die Stückzahlen der Telecaster, noch über Jahre, die der Stratocaster. Also liess man beide Instrumente parallel laufen. Es wurden bis 1995 zwischen 1 und 1,5 Millionen Stratocasters produziert und verkauft.

Die Stratocaster passiert auf einem Erle- oder Eschekorpus und in diesem wird ein Ahornhals, mit einer Mensur von 648 mm eingeschraubt. Die elektronischen Bauteile sind auf einer Kunststoffplatte montiert. Am Anfang hatten die Gitarren neun Schrauben im Pickguard. Danach wurden meist elf Schrauben zur Befestigung des Pickguardes verwendet. Auch waren die ersten aus einlagigem Plastik und die Späteren dann aus dreilagigem Kunststoff angefertigt worden. Dieses vollbestückte und verdrahtete Schlagbrett, das sogenannte loaded Pickguard, stellt die elektrische Einheit dar und ermöglichte eine noch leichtere Serienproduktion, weil es vorgefertigt werden konnte und dannach als ganze Einheit, nur noch in den vorgefrästen Korbus eingelassen werden musste.

Die Stratocaster, die meistens aus Esche, also leichte Sumpfesche oder Erle gebaut wurden, seltener aus Pappel, hatten einen einteiligen Ahornhals, das waren die 54er und die 57er Stratocaster Gitarren. Später wurde der Hals aus zwei Teilen hergestellt, es wurde ein aus Palisander hergestelltes Griffbrett aufgeleimt. Das war das sogenannte 62er Modell, ging aber 1959 schon in die Produktion. Diese Gitarren hatten 21 oder 22 Bünde. Eine Sensation an den neuen Stratocasters, stellten die „Body-Shapings“ des Korpus dar, welches mit "Original Contour Body" bezeichnet wurde. Sie wurden an der Rückseite und in der oberen Zarge der Decke ausgeschliffen und abgeflacht. Das führte zu einem höheren Spielkomfort und macht die Stratocaster zur bequemsten Gitarre der Welt.

Das neue Tremolo stellt einen Saitenhalter dar und in den Stahlblock werden von unten die Saiten durchgezogen. Aus dem Stahlblock laufend, werden die Saiten direkt über die Brückenkonstruktion, den Saitenreiter, gespannt. Der Tremolohebel kann in Richtung Hals gekippt werden. Die in der Rückseite eingebauten Federn wirken dem Saitenzug entgegen. Auch diese einfache Konstruktion hatte zur Entwicklung der Spieltechniken beigetragen und veranlassete viele Hersteller, auch Tremolo Systeme zu entwickeln. Auch ist diese Konstruktion massgebend für den Sound der Stratocaster verantwortlich.

Drei Single-Coil-Tonabnehmern werden über einen Kippschalter angewählt. Die ersten Stratocasters hatten einen Dreiwegschalter und es konnten die Tonabnehmer einzeln angewählt werden. Erst im Jahre 1970 wurde der Fünfwegschalter hinzugenommen. Dieser ermöglicht es, Kombinationen von Hals- oder Stegtonabnehmer mit dem mittleren Pickup auszuwählen, genannt Mittelstellungen. Ein Lautstärkeregler und zwei Tonregler, also einer für den Halspickup und einer für den mittleren Tonabnehmer, sorgen für den Klang.

Mittlerweile gibt es weit über 50 verschiedene Stratocaster Typen. Die unterscheiden sich zum Teil nur in Details oder dem Produktionsstandort?! Eine Modellpolitik ist wirklich nicht mehr zu erkennen. Um sehr teure Preise zu rechtfertigen, bekommen die Gitarren Zusatzlabels wie Custom Shop, Limited Edition, Artist, Signature und Tribut Serie. Die Gitarren haben Eigenschaften, die teurer sind in der Produktion, vor allem bei den Tribut Gitarren.

Im April 1954 wurde die Stratocaster aus einem zwei Teile bestehenden Korpus, der meistens aus Esche Holz war, angefertigt. Ab dem Jahre 1956 wurde auch Erle verwendet. Zuerst war die Standardlackierung ein „2-Tone Sunburst“ und nur auf Sonderwunsch, waren andere Farben zu haben. Auch die Vergoldung der Metallteile, konnte man als Option bestellen. Der Hals war aus einem Teil Ahorn und hatte kein aufgeleimtes Griffbrett zu beginn. Die Bünde waren so in den einteiligen Hals eingesetzt. Der von hinten eingesetzte Spannstab (Trussroad), der eine Fräsung erforderte, wurde mit Nussholz verschlossen, genannt Stinktierstreifen. Die Krümmung des Halses, kann nur bei abgeschraubtem Hals vorgenommen werden. Die ersten Stratocaster hatten einen Kippschalter für die Tonabnehmer. Dieser besass nur drei Stellungen, mit dem der Hals-, der Mitte- und der Brücke-Tonabnehmer angewählt werden konnte. Kombinationen der Tonabnehmer waren keine vorhanden.

1959–1965 wurden bei der Stratocaster die ersten Änderungen vorgenommen. Man verwendete für alle Hälse, ein aufgeleimtes Griffbrett aus Palisander. Die Hälse der Stratocaster und Jazzmaster, waren somit identisch und man sparte an Produktionskosten. Die Ahornhälse wurden im Jahre 1959 eingestellt und erst später wieder aufgenommen. Die Dicke dieser aufgeleimten Griffbretter varierten. Es gibt Sammler die behaupten, sie könnten das am Klang erkennen. Die Änderungen bei den Tonabnehmern gegenüber den Ersten, hatten eine leicht höhere Ausgangsleistung und waren wärmer im Ton. Durch die Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern DuPont, der unter anderem für seine bunten Autolacke bekannt war, wurden die Gitarren in verschiedenen Farben ausgeliefert. Sonderlackierungen wurden auf Wunsch durchgeführt und bekamen den heute so beliebteb Namen „Custom Color“. Das war der Vorläufer, des heute nichts mehr aussagenden Namens "Custom Made" der bald für alles verwendet wird.

1965 verkaufte Leo Fender die Firma an den Medienkonzern Columbia Broadcasting System, kurz CBS.

An der Stratocaster, welches mittlerweile das erfolgreichste Modell war, wurde rumgebastelt und die neuen Besitzer von Fender glaubten daran, die Gitarre viel besser vermarkten zu können, wenn sie ihre Ideen konsequent durchsetzen würden.
Eine der ersten Änderung war, der fünfwege Schalter. Ein Plagiat verwendete einen solchen, nämlich Ibanez, der erst danach bei der Stratocaster verwendet wurde. Bei der Halskonstruktion wollte man, dass der Halsspannstab von oben her zugänglich gemacht wird. Im Jahre 1969 gab es dann Hälse, die ein aufgeleimtes Ahorngriffbrett hatten und bei denen, der Halsspannstab von der Kopfplatte her zugänglich war.

Die neuen Manager von CBS, wollten auf kosten der Qualität, was sich jedoch erst später als bewiesen zeigte, den Produktionsablauf kostengünstiger realisieren. Sie führten Veränderungen durch, die diese Gitarren immer schlechter klingen liessen. Die Fertigungstoleranzen waren viel zu gross. Der Materialeinkauf musste billig sein und die Produktionszeit wollte man verkürzen. Das Resultat war bald schon klar und das Gerücht verbreitete sich schnell, dass die CBS Fender Gitarren nie mehr das waren, was Leo Fender auf den Markt gebracht hatte. Viele damalige berühmte Gitarristen, bezeichneten diese Gitarren als unbrauchbar.

Kosteneinsparungen wurden auch an den Tonabnehmer realisiert. Es wurde ein neuer Spulendraht verwendet. Die Isolierung des Billig-Drahtes schmolz im Wachsbad, in das die Tonabnehmer nach der Wicklung eingelegt wurden. Weil das der Fall war, verzichtete CBS auf das Wachsbad und die Tonabnehmer begannen zu pfeiffen, anstatt zu klingen. Diese rückkopplungsanfälligen Tonabnehmer, konnten im Live-Einsatz kaum gebraucht werden. Auch die Halsbefestigung wurde von CBS auf drei Schrauben reduziert, waren es zuvor doch vier. Jedoch trug da Leo Fender dazu bei, dass diese neue Befestigung eingeführt wurde, welche auch bei G&L von ihm angewendet wurde. Die exakt ausgeführte Fräsung für die Halsbefestigung im Korpus, nahm CBS nicht so genau, was dazu führte, dass die Hälse sich bewegen liessen und keinen festen Halt mehr hatten. Die Hälse bewegten sich sogar während dem spielen und dazu kam noch, dass CBS eine grössere Kopfplatte haben wollte, welche dieses Problem gerade noch verstärkte. Dafür konnte man einen grösseren Fender-Schriftzug anbringen, was nur dazu diente, dass man den Namen grösser gestalten konnte. Man erhoffte damit einen besseren Werbeeffekt.

Noch ein Beispiel sei erwähnt, welches sehr bekannt ist. Man sah, durch den zu schlecht aufgetragenen Lack, Bleistiftnachrichten der Qualitätskontrolle, mit der Mitteilung "ACHTUNG HIER ASTLOCH" und einem Kreis um die Stelle. Das war sicher zuviel des "Guten" und bewies den riesigen Qualitätsverlust. 1970 sah sich CBS dazu gezwungen, etwas zu ändern am schlechten Image. Auch die Gitarre mit dem Namen "The Strat", die infolge des Imageverlustes auf den Markt kam und an die "pre CBS" Strat angelehnt war, konnte sich nicht bewähren. Das neue Vibrato entsprach auch nicht dem, was der Gitarrist haben wollte. Es kamen hochwertige Neukonstruktionen auf den Markt. Eine war die Elite Stratocaster, die eine aktive Elektronik und ein Messingtremolo besass. Auch diese Gitarre führte nicht zum Erfolg.


Im Anfang der achtziger Jahre, wurde Fender neu aufgebaut. Eine komplette Rekonstrurierung der Firma, sollte zur Verbesserung beitragen. William Schultz sollte die angeschlagene Firma wieder zum "Laufen" bringen. Der Verkauf an die neue Investorengruppe, betraf jedoch nur der Name und die Patentrechte sowie die Lagerbestände. Das Fabrikgebäude in Fullerton wurde an Andere verkauft. So kam die gesammte Gitarrenproduktion in den USA zum Erliegen, was dazu führte, dass Fender zusammen mit dem Gitarrenhersteller in Japan, einen Deal durchführen musste, nämlich mit FujigenGakki Japan. Nach diesem Joint Venture, wurden Gitarren wieder in hervoragender Qualität gefertigt und man befürchtete, dass sie zum Schaden werden könnten, für die in den USA hergestellten Fender Gitarren aus den neuen Fabrikräumen in Corona. Jedoch machte man es relativ einfach und nutzte das Vorurteil, welches man hatte, gegen die Japaner und versah diese Gitarren mit dem Label "Made in Japan". So konnte man die Gitarren sicher unterscheiden. Der Ruf der Japaner, führte auch noch dazu, dass diese Gitarren weniger beachtet wurden. Heute ist es mittlerweile klar, dass von Fujigen, die besten Stratocasters gebaut wurden, nach dem Leo Fender seine Firma an CBS übergeben hatte.

Die neue Fabrik von Fender USA, verbesserte die Qualität der Gitarren wesentlich und eine neue Marktstrategie, trug ebenfalls dazu bei, dass es weiter ging mit Fender. Es kam ein „Custom Shop“ dazu, der hochwertige Kleinserien und spezielle Kundenaufträge ausführen konnte.

Im Jahre 1985 stellte die Stratocaster die grösste Einnahmequelle der Firma Fender Musical Instruments Corporation dar. Es wurde eine grosse Auswahl an Instrumenten, sowie Nachbauten und Neuentwicklungen realisiert. Ausstattungsmerkmale sind jedoch auch vom Produktionsstandort USA, Mexiko und Japan bestimmt. Auch tragen diese dazu bei, dass verschiedene Modelle, nur in einem Werk hergestellt wurden.

Eine unüberschaubar Pallete an Modellen war die Folge und gehörte zu den Marketing Strategien. Eine der Marketingstrategien ist auch, dass man Namen von berühmten Musikern, mit den Gitarren in Verbindung brachte.

Die American Standard Stratocaster, ist wohl das erfolgreichste Modell. Die Classic Stratocaster umfasst drei Modelle, die repräsentative Merkmale bestimmter Bauphasen widerspiegeln. Die Classic 50er Stratocaster ist im Stil der 54er gehalten. Dann gibt es die Classic 60er Stratocaster, welche ein Palisandergriffbrett besitzt und wie das frühere Original, in vielen Farben erhältlich ist. Die Classic 70er Stratocaster hat die berühmt grosse CBS Kopfplatte und die drei Punkte Verschraubung.

Es folgen die verschiedenen Modelle der Deluxe Stratocaster, die einen Humbucker in der Stegposition besitzen (HSS). Diese Serie umfasst die Deluxe Fat Strat, die Deluxe Player, die Deluxe Lone Star, die Deluxe Road House Strat und die Deluxe Power Strat.

Die viel angebotene Highway One, ist an die CBS-Strat der 1970er Jahre angelehnt und hat leistungsstärkere Single Coil Tonabnehmer.

Ein Modell das nicht so bekannt ist, ist die Big Block Stratocaster, diese Strat hat einen Humbucker Pickup an der Stegposition und fällt durch optische Modifikationen auf, wie deckende schwarze Lackierung und die glänzenden Chrometeile.

Relic bedeutet, dass diese Instrumente künstlich einer Alterung unterzogen wurden. Der Sinn darin besteht daraus, dass diese Instrumente, den sehr alten Vintage Gitarren gleichen sollten, weil diese beträchtliche Summen einbringen. Es gibt drei Altersstufen, die mit New Old Stock, Closet Classic und Relic bezeichnet werden. Die "NOS" New Old Stock, was ja soviel heisst wie "aus altem Lagerbestand“ zusammengebaut, sollen so täuschend echt wie möglich einem glauben lassen, dass die Gitarren mit alten Lagerteilen zusammengebaut wurde. Die Gitarren sind natürlich unbespielt und nur die optisch älter wirkenden Kunststoffteile mit verblichener Farbe und die matten Metallteile zeichnen sie aus. Bei einer Closet Classic Stratocaster, was wiederum bedeuten soll, "Klassiker aus einem Wandschrank", will man jedoch auf eine Schrank- oder auf eine Estrichfund Gitarre hindeuten. Es werden den Instrumenten Spielspuren, Kratzer, Hicke und Flugrost an den Metallteilen zugeführt. Mit Relic, bildet man künstlich Instrumente nach, die jahrelang gebraucht worden sind und viele Spuren aufweisen. Es soll bewiesen werden, dass diese Instrumente stark gebraucht wurden. Auch künstliche Brandflecken von „vergessenen“ Zigaretten gehören dazu.

Diese Idee, solche gealterte Instrumente im Angebot zu haben, soll eine Sonderbestellung der Rolling Stones herbeigeführt haben. Für die Welttournee, zum 1994 erschienenen Album Voodoo Lounge, wollten sie exakte Kopien ihrer alten Originalinstrumente haben. Die Nachbauten waren zu schön und man alterte diese künstlich.

Signature-Modelle wurden sehr wichtig für Fender. Man konnte auf den Namen von grossen Musikern zurückgreifen und es trägt erheblich dazu bei, dem Gitarristen die Instrumente zu verkaufen. Früher wurde, zu Leo Fenders Zeiten, nur Serienmodelle an Künstler verliehen oder verschenkt. Seit 1980 baut Fender nach den Wünschen von Künstlern, Gitarren und vermarktet diese.

Bei diesen Gitarren, unterscheide man zwischen Tribut und Signatur-Modellen. Letztere sind äusserst genau der "Vorbild-Gitarre" des Künstlers entsprechend nachgebaut. Bei den Stratocaster ist das die Eric Clapton mit den Namen "Blackie". Das Modell war auf 275 Einheiten limitiert. Für den amerikanschen Markt wurden 185 Stratocaster gebaut und 90 gingen in das Ausland. Der Preis war 24'000 Dollar. Auch eine Andy Summer Telecaster und eine Jeff Beck Esquire wurden äusserst genau dem Vorbild nachempfunden, welche ebenfalls den Tribut-Serien zugeordnet werden müssen und tausende von Dollars kosten.

Die erste "normale" Artistserie, war die Eric Clapton Signature Strat, welche im Jahre 1988 auf den Markt kam. Sie war die erste Signature Strat überhaupt. Es gab eine normale Version und eine aus dem Custom Shop, jeweils in verschiedenen Finishes und 2006 eben noch das Tribut Modell.

Auch viele Power Stratocaster, mit modernen Tremolo-Systemen, werden gebaut. So ist im Gegensatz zur Clapton Stratocaster, die Jeff Beck Signature Serie, mit einem modernen Tremolo, mit rollengelagerter Saitenführung am Sattel, erhältlich.

Auch die "Richie Sambora Strat" wurde speziell für melodiösen Hardrock gebaut. Ein Humbucker in Stegposition für den dichten, warmen Klang und ein Floyd-Rose-Tremolo für die berühmten Effekte, werden bei dieser Stratocaster verwendet.

Ein deutscher Musiker, der Scorpions-Gitarrist Matthias Jabs, erhielt auch ein eigenes Modell der Stratocaster. Das ist die „Jabocaster“ Gitarre und diese verfügt über einen Humbucker in Stegposition und wird nur in Rot angeboten.

Trotz der sehr genauen Nachahmung, ist die Rory Gallagher Stratocaster, kein Tribut Modell, sondern nur ein Custom-Artist Modell. Sie hat wie die echte Gallagher, eine Gotoh und 5 Sperzel Mechaniken. Auch eine Bundmarkierung am zwölften Bund, wurde gemäss dem Vorbild ausgetauscht.

Auch kein Signature-Instrument war die 1997er Jimi-Hendrix-Stratocaster. Sie war erst 27 Jahre nach dem Tod des Künstlers in den Handel gekommen. Hendrix verwendete ganz normale Rechtshänder Instrumente, welche er einfach umdrehte. Zu dieser Zeit gab es kaum Linkshänder Gitarren und die Stratocaster, die dazumal erhältlich waren, hatten einen hohen Preis. Um ein Instrument herauszugeben, welches der Hendrix Stratocaster gleich war, wurde ein für Rechtshänder umgedrehtes Linkshändermodell gebaut. Im Gegensatz zu der Original-Strat von Hendrix, wurde der Fender-Schriftzug auf der Kopfplatte spiegelverkehrt angebracht. Es wurde aber, zum 60 jährigen Geburtstag von Hendrix, eine exakte Fender Stratocaster 1968, mit allen Macken nachgebaut und so wie er sie am Woodstock Festival spielte, auch das ist eine Tribut Serie.

Der Name des Deep-Purple-Gitarrist, Ritchie Blackmore, wurde auf mehreren Signatur-Gitarren verwendet. Eine war eine cremeweisse 1970er CBS, mit der grossen Kopfplatte, der 3-Punkt Halsverschraubung und einem Palisandergriffbrett. Ein sogenanntes Scalloping Griffbrett, war das typische Merkmal. Bei diesem Instrument, wurde der mittlere Tonabnehmer als Attrappe versehen, weil Blackmoore den Mittleren nie gebraucht hatte. Die zwei Tonabnehmer, die er brauchte, waren Seymour Duncan SSL-4 Quarter Pounders. Der Stratocaster Nachfolger, hatte Lace Sensors Gold und es waren auch nur zwei Tonabnehmer verbaut. Dieses "zweite Modell" gab es als Custom Shop Sonderedition, mit einem eingeleimten Hals. Die "Standart Blackmoore" wurde Made (bzw. Crafted) In Japan ausgeliefert. Wie erwähnt, gab es weitere Blackmoore Stratocaster Modelle.

Yngwie Malmsteen hat ein Nachbau seiner Play Loud oder The Duck genannten 1972er Stratocaster bekommen. Sie hatte ebenfalls ein stark ausgehöhltes Griffbrett. Malmsteen bevorzugte DiMarzio-Humbucker im Single Coil-Format.

Der Blink182-Gitarrist Tom DeLonge, spielte lange eine Stratocaster-Signature mit einem passiven, sehr leistungsstarken Humbucker in der Stegposition. Diese Stratocaster wurde nicht nur von Fender, sondern auch von Squier ausgeliefert.

Der Bruder von Rory Gallagher (verstorben 1995), Donal Gallagher traf sich im Jahre 1997 mit der Firma Fender am Flughafen von Los Angeles, wo er eine 1961er Stratocaster an Fender überreichte, die sein Bruder spielte. Diese Gitarre wurde in einer Auflage von 40 Stück, für den europäischen Markt nachgebaut. Ein Erlekorpus, sowie ein Hals aus Ahorn, waren die Hauptmerkmale.

Eric Claptons Blackie und Brownie kamen aus der umfangreichen Sammlung von Eric Clapton. Zwei waren es die berühmt wurden. Die eine ist die „Brownie“, welche eine 1956er Stratocaster ist in Sunburst und mit Ahornhals, die hauptsächlich im Studio von Clapton gespielt wurde. Bei seinen Konzerten verwendete der berühmte Gitarrist jedoch die „Blackie“. Es ist eine schwarze Stratocaster, die Clapton aus den besten Teilen von drei verschiedenen Stratocasters zusammengebaut hat. Beide Instrumente hatte Claptons zugunsten seines „Crossroads Center“, welches ein Rehabilitationszentrum für Alkohol- und Drogensüchtige ist, verkauft. Sie befinden sich folglich in einer Privat-Sammlung.

Fiesta Red wurde bei der Stratocaster berühmt, weil Gitarristen wie David Gilmour und Mark Knopfler solche in dieser Farbe besitzen. Fender lieferte wegen der riesigen Nachfrage unlackierte Gitarren nach England. Der Importeur Selmer lackiert dann diese rot. So wurden andere Farben in England beinahe unverkäuflich und es kam so, dass Gallagher seine Stratocaster, in der Standardfarbe Sunburst, zu einem besonders günstigen Preis kaufen konnte. Natürlich ist von dieser Farbe heute nicht mehr viel übrig. Also das Korpusholz ist von dem wahnsinnigen Gebrauch zu einem Grau-Braun geworden, die Bünde des Halses sind zigfach ausgetauscht worden und am Schluss wurden dicke Gibson-Bünde eingesetzt. Die Kopfplatte hatte Brandflecken von Zigaretten, sie besitzt unterschiedliche Mechaniken und zwar 5 Gotoh und 1 von Schaller. Wie bei den meisten älteren Stratocaster, fehlt die hintere Abdeckplatte. Dennoch ist diese Gitarre auf den Einspielungen von Gallagher zu hören. Dieses extreme Instrument, die Gallagher Stratocaster, wird genau so, mit allen Schäden von Fender angeboten. Das Original ist im Besitz der Familie Gallagher.

Weitere Signature-Modelle, wurden mit den Namen David Gilmour, Eric Johnson, Stevie Ray Vaughan, Robin Trower, Buddy Guy, John Mayer, Dave Murray, Adrian Smith, Robert Cray, Chris Rea, Mark Knopfler, Hank Marvin, Dick Dale, Billy Corgan, Jim Root , Jimmie Vaughan und die Kenny Wayne Shepherd und als einzige Frau Bonnie Raitt auf den Markt gebracht und es kann gut sein, dass diese Liste nicht vollständig ist.

Das Spielen berühmter Musiker von Stratocasters führte dazu, dass sogar einige wenige Instrumente selbst zu Ruhm gekommen sind. Da währen die Eric Clapton 1977 mit dem Namen „Blackie“, die Fender Hank-Marvin-Signature Stratocaster in fiestarot, dann die Mark Knopfler' s rote Stratocaster, die Dave Murray und die Adrian Smith Stratocaster, genannt. Die "originale" Jimi Hendrix Stratocaster, die er auf dem Woodstock-Festival spielte, blieb im Original-Zustand in Sammlerhand. Diese weiss-beige CBS-Stratocaster, aus dem Jahr 1968 mit Ahorngriffbrett und der grossen Kopfplatte und dem Hals, der noch mit vier Schrauben befestigt war, galt zeitweise als teuerstes Instrument der Welt. Der Schlagzeuger von Hendrix, Mitch Mitchell, liess die Gitarre 1990 vom Londoner Auktionshaus Sotheby’s versteigern. Sie erreichte ein Gebot von 198.000£. Drei Jahre später wurde das Instrument vom Ersteigerer für 750.000£ weiterverkauft, das waren zu dieser Zeit etwa 1.300.000 US-Dollar. Paul Allen erwarb dann das Instrument und es befindet sich nun im Experience Music Project, das unter anderem eine Ausstellung über Hendrix beinhaltet und dessen Stifter Allen ist.

Zu beginn seiner Karriere steckte Hendrix seine Gitarren in brand. Die erste Stratocaster verbrannte er 1967. Es war eine 1965er Stratocaster, die er im London Astoria in Brand steckte. Auch diese verbrannte Gitarre wechselte 2008 den Besitzer und sie erreichte einen Preis von 280.000£, was in etwa 345.000 Euro sind.

Eine besonders aussergewöhnliche Geschichte, ist bestimmt die von der US-amerikanischen Sängerin Mary Kaye. Sie hatte in den 1950er Jahren eine Stratocaster in der Farbe „Blond“. Diese Strat war mit vergoldeten Metallteilen, jedoch nur auf Werbefotos und im Kinofilm „Cha Cha Cha Boom!“ zu sehen. Kaye besass nie eine solche Stratocaster, da sie nur mit Archtop-Gitarren der Marke D’Angelico auftrat. Trotzdem wurde der Name Mary Kaye, ein Name für alle Gitarren mit diesen Eigenschaften, bezeichnet. Musiker und Sammler bezeichneten diese Gitarre als das „Mary Kaye Modell“. Fender jedoch, hatte nie eine Zusammenarbeit mit Mary Kaye. Dennoch verwendete Fender den Namen und brachte die „Mary Kaye“ im Jahre 2002 auf den Markt, als Sondermodell. Wichtig zu wissen ist jedoch auch, dass eine solche Gitarre zwischen 1986 und 1989 in einer Auflage von 1000 Stück gebaut wurde. Sie ist jedoch noch keine Custom Shop Mary Kaye, sondern fällt einfach unter den Namen Vintage. Diese "Mary Kaye" Gitarren tragen die Serienummer V0xxxx auf ihren Halsplatten. Sie ist wie das Original mit einem Esche-Body und mit der Gold-Hardware versehen. Die Vintage Gitarren, die zwischen 1982 und 1989 gebaut wurden, gelten als hochwertig und entsprechen sehr dem Original.

Die neue Stratocaster, die im Jahre 1954 auf den Markt kam, war ein Wegweiser, sie war ausschlaggebend daran beteiligt, wie sich die Musikgeschichte entwickelte und bestimmte den Elektrogitarrenbau erheblich mit. Die geniale Konstruktion der Stratocaster, wurde zum Standard für E-Gitarren und ihr Ton wurde weltberühmt. Die Bezeichnung "Strat" wurde ein Oberbegriff für die Stratocaster als Solches und jeder Gitarrist kennt ihn, beziehungsweise, weiss was eine Strat ist und viele haben auch eine.

Die Stratocaster ist die meistkopierte E-Gitarre der Welt. Alle Hersteller hatten zeitweise Stratocaster im Angebot. Um diesen Gegebenheiten entgegen zu wirken, hat Fender seit 1982 das Squier Logo entworfen, um eigene Kopien der Stratocaster bei Fujigen in Japan zu bauen. Die heute in China produzierte Squier Produktpalette ist recht gross und beinhaltet viele Modelle. Diese haben jedoch mit den damaligen Fender Squier Gitarren, die aus Japan stammten, nichts zu tun. Natürlich sind China Instrumente nie zu vergleichen mit den USA Instrumenten und auch nicht mit den Squier und Fender Gitarren, die von Fujigen in Japan, zwischen 1982 und ca. 1995 gebaut wurden. Auch die in Mexiko gebauten Gitarren haben andere Eigenschaften, die sich nicht vergleichen lassen, mit den USA und den Japan Fender Gitarren.

Soviel zur Geschichte der wohl berümtesten Gitarre der Welt, der Stratocaster Gitarre. Dieses Material habe ich aus verschieden Quellen zusammen getragen. Es kam durch Studium, Hilfe von Foren Mitglieder und durch das Lesen von Büchern zustande. Es erhebt nicht den Anspruch fehlerfrei zu sein.